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Einheitsgemeinde auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit

Veröffentlichungsdatum: 08.09.2025

Koordinierungsstelle eingerichtet – Partnerschaftskonferenz 2025 in Gießen als Impulsgeber

Die Einheitsgemeinde Stadt Tangerhütte richtet ihren Blick verstärkt auf die Zukunft: Mit der Einrichtung einer Koordinierungsstelle für kommunale Entwicklungspolitik (KEPOL) seit dem 1. Juli 2025 steht der Kommune erstmals eine geförderte Personalressource zur Verfügung, um eine umfassende kommunale Nachhaltigkeitsstrategie zu entwickeln. Diese Förderung ist zunächst bis Ende 2026 gesichert.

Die Strategie soll Antworten auf die zentralen Herausforderungen der kommenden Jahre geben: Wie kann die Einheitsgemeinde ihre Lebensqualität im ländlichen Raum sichern und verbessern? Welche Wege gibt es, um junge Familien zu halten und neue Bürgerinnen und Bürger zu gewinnen? Und wie gelingt es, globale Verantwortung mit lokalen Aufgaben zu verbinden?

Partnerschaftskonferenz als wichtiger Schritt

Ein Baustein ist die Teilnahme an der Partnerschaftskonferenz 2025 vom 8. bis 11. September in Gießen. Dort treffen sich Kommunalvertretungen aus ganz Deutschland und Subsahara-Afrika. Unter dem Motto „Wir lernen voneinander, wir handeln gemeinsam – starke Partnerschaften für globale Nachhaltigkeit“ bietet die Konferenz Raum für Austausch, gemeinsame Projekte und die Suche nach Lösungen, die lokal wie global wirken.

Die Einheitsgemeinde wird durch Bürgermeister Andreas Brohm und Koordinatorin Jenny Bartels vertreten. Besonders im Mittelpunkt steht dabei die gewachsene Partnerschaft mit Lüderitz in Namibia, die bereits 2024 in einem Memorandum of Understanding (MoU) bekräftigt wurde.

Nachhaltigkeit als verbindendes Ziel

Die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele (SDGs), die von der Weltgemeinschaft beschlossen wurden, dienen als Leitlinie für die neue Strategie. Themen wie:

  • nachhaltige Stadt- und Dorfentwicklung,
  • verantwortungsvoller Umgang mit Wasser,
  • Bildungschancen für Kinder, Jugendliche und benachteiligte Gruppen,
  • Energie- und Klimaprojekte (grüner Wasserstoff, Solar, Windkraft),
  • Abfall- und Abwassermanagement


sind dabei sowohl für die Einheitsgemeinde als auch für die Partnerkommune in Namibia hochrelevant.

Gerade im direkten Vergleich lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede nutzen: Während in Lüderitz/Namibia große Investitionen in erneuerbare Energien stattfinden, stellt sich in Tangerhütte die Frage nach einer klimaangepassten Daseinsvorsorge im ländlichen Raum. Von einem gegenseitigen Lernen können beide Seiten profitieren.

Ausbau von Netzwerken

Die Koordinierungsstelle wird aber nicht nur die Partnerschaft mit Lüderitz in Namibia vertiefen. Auch die Zusammenarbeit mit weiteren Kommunen in Deutschland und anderen Ländern wäre möglich. Bereits jetzt gibt es ein wachsendes Netzwerk mit Städten wie Bremen, Berlin oder Mannheim sowie kleineren Gemeinden wie Pfungstadt oder Kleinmachnow. Die Partnerschaft zwischen Lüderitz und Lüderitz/Tangerhütte wird seit diesem Jahr intensiv von der Stadt Leipzig unterstützt.

Diese Netzwerke eröffnen Chancen für Erfahrungsaustausch, gemeinsame Projekte und Förderungen, die weit über die klassische Städtepartnerschaft hinausgehen.

Besuch der Delegation aus Lüderitz

Im Zusammenhang mit der Konferenz wäre auch ein Besuch der Delegation aus Lüderitz/Namibia in Lüderitz möglich gewesen. Zum Vorschlag aus dem Netzwerk in Lüderitz/Tangerhütte fand man keinen Gleichklang mit dem Ortschaftsrat Lüderitz, so wird die Delegation ihre Reise in Leipzig fortsetzen.

Blick nach vorn

Bis Ende 2026 soll die Koordinierungsstelle eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Einheitsgemeinde erarbeiten. Diese wird als Grundlage für zukünftige politische und gesellschaftliche Entscheidungen dienen. Dabei geht es nicht allein um internationale Zusammenarbeit, sondern ebenso um konkrete Verbesserungen vor Ort – von Bildung über Infrastruktur bis hin zur Lebensqualität in den Dörfern.

Die Einheitsgemeinde sieht in diesen Prozess eine Chance:

  • globale Verantwortung zu übernehmen,
  • die eigene Attraktivität zu steigern,
  • junge Menschen zum Bleiben und Zuzug zu motivieren,
  • und den ländlichen Raum als „ländlich, lebendig, lebenswert“ zu profilieren.
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